Schmetterlingsstrauch (Buddleja davidii): Blüte, Schnitt & Tipps für einen schmetterlingsfreundlichen Garten
Der Schmetterlingsstrauch – botanisch Buddleja davidii – gehört zu den beliebtesten Gartenpflanzen Europas. Nicht nur wegen der farbenfrohen Blüten, sondern vor allem, weil er Schmetterlinge und andere Insekten wie ein Magnet anzieht. Doch diese exotische Pflanze hat auch ihre Besonderheiten. In diesem Artikel erfahren Sie alles über Blütezeit, Pflege, Schnitt und warum Begleitpflanzen für Raupen unverzichtbar sind.
Wann blüht der Schmetterlingsstrauch und welche Farben gibt es?
Von Juli bis September zeigt sich der Schmetterlingsstrauch in voller Pracht. Seine langen, duftenden Blütenrispen sind bei Schmetterlingen besonders beliebt.
- Die Wildform blüht meist hellviolett.
- Züchter haben mittlerweile Sorten in dunkelviolett, rosa und weiß hervorgebracht.
- Eine seltenere gelbe Variante (Buddleja × weyerana) ist ebenfalls erhältlich, jedoch weniger winterhart.
Frühblühende Schmetterlingssträucher:
- Buddleja alternifolia (auch bekannt als altmodischer Schmetterlingsstrauch) ist ein sommergrüner Strauch, der bereits im Mai und Juni mit hellrosa bis hellvioletten Blüten blüht.
Spätblühende Schmetterlingssträucher:
- Buddleja davidii 'Black Knight' blüht von August bis September mit dunkelvioletten Blüten und ist somit eine spätblühende Sorte.
- Buddleja davidii 'Miss Ruby' blüht lange von Juli bis November mit rubinroten Blüten.
- Sorten wie „Empire Blue“ und „Ile de France“ blühen ebenfalls von Juli bis September und ziehen Schmetterlinge an.
👉 Tipp: Pflanzen Sie eine früh- und spätblühende Sorte – oder schneiden Sie zwei Sträucher zeitlich versetzt zurück. So verlängern Sie die Blühphase um mehrere Wochen.
Wie schneidet man einen Schmetterlingsstrauch richtig?
Der richtige Schnitt ist entscheidend, damit der Strauch vital bleibt und reichlich Blüten trägt.
Frühjahrsschnitt: Wie stark zurückschneiden?
Im April – nach den letzten Frösten – wird der Strauch kräftig zurückgeschnitten. Schneiden Sie die Triebe bis auf etwa 50 cm über dem Boden zurück. Dadurch treibt die Pflanze neu aus und entwickelt besonders blühfreudige Jungtriebe.
Sommerschnitt: Warum verwelkte Blüten entfernen?
Nach der Blüte lohnt es sich, die vertrockneten Rispen abzuschneiden. So verhindern Sie unerwünschte Selbstaussaat und regen zugleich eine längere Blüte an.
👉 Tipp: Lassen Sie im Herbst einige Triebe stehen. Sie schützen den Strauch vor Frostschäden.
Welcher Standort ist ideal für den Schmetterlingsstrauch?
- Licht: Ein sonniger Platz ist Pflicht – je mehr Sonne, desto mehr Blüten und Nektar.
- Boden: Locker, nährstoffreich und gut durchlässig. Staunässe verträgt der Strauch nicht.
- Lage: Am besten windgeschützt, da starke Böen Äste abbrechen können.
- Höhe: Unter guten Bedingungen erreicht der Strauch bis zu 3 Meter.
👉 Tipp: Gießen Sie in Trockenperioden regelmäßig. Das erhöht die Nektarproduktion – und lockt noch mehr Schmetterlinge an.
Welche Schmetterlinge lockt der Schmetterlingsstrauch an?
Die süßen Blüten sind ein Paradies für viele Tagfalter. Besonders häufig zu sehen sind:
- Admiral (Atalanta)
- Distelfalter
- Kleiner Fuchs
- Weißlinge
- C-Falter (Gehakkelde Aurelia)
An warmen, windstillen Sommertagen kann der Strauch regelrecht von Schmetterlingen wimmeln.
👉 Tipp: Pflanzen Sie den Strauch in Sichtweite eines Sitzplatzes – so können Sie das Schauspiel hautnah genießen.
Hilft der Schmetterlingsstrauch auch Raupen?
Hier gibt es eine kleine Enttäuschung: Für Raupen ist der Schmetterlingsstrauch kein Futter. Erwachsene Schmetterlinge finden reichlich Nektar, doch ihre Nachkommen brauchen andere Pflanzen.
👉 Tipp: Wer Schmetterlingen wirklich helfen möchte, kombiniert den Schmetterlingsstrauch mit sogenannten Wirtspflanzen für Raupen.
Foto: Weibliche Nachtpfauenaugen legen ihre Eier auf der Brennnessel ab. Anschließend schlüpfen die Raupen und fressen die Pflanzen kahl. Damit ist die Brennnessel ein wichtiger Bestandteil des Lebenszyklus der Nachtpfauenaugen.
Welche Futterpflanzen brauchen Raupen im Garten?
Damit Schmetterlinge ihre Eier ablegen und sich Raupen entwickeln können, sollten folgende Pflanzen nicht fehlen:
Schmetterlingsart | Wirtspflanzen (für Raupen) | Bester Standort im Garten |
---|---|---|
Kleiner Fuchs | Brennnessel | Sonne/Halbschatten, Gartenecke |
Tagpfauenauge | Brennnessel | Waldrand, halbschattig |
C-Falter | Brennnessel, Efeu | Entlang von Mauern oder Hecken |
Admiral (Atalanta) | Brennnessel | Sonnig, wildwachsende Stellen |
Aurorafalter | Knoblauchsrauke, Wiesenschaumkraut | Feuchte Standorte, Halbschatten |
Kohlweißlinge | Kohlsorten, Raps | Gemüsegarten, Kräuterbeet |
Wiesenvögelchen, Dickkopffalter | Wilde Gräser (Knaulgras, Rispengras) | Wilde Wiese, Rasenränder |
Kleiner Feuerfalter | Wegerich | Feuchte Standorte, Halbschatten |
Argusfalter | Wegerich | Sonnige, offene Plätze |
Kleiner Fuchs | Brennnessel | Offene Wiesen, Rasenstreifen |
👉 Tipp: Lassen Sie eine kleine Ecke im Garten „wild“. Brennnesseln oder Gräser bieten Raupen Nahrung und Unterschlupf – ohne den restlichen Garten zu beeinträchtigen.
Ist der Schmetterlingsstrauch invasiv?
Der Schmetterlingsstrauch stammt ursprünglich aus China. In Gärten ist er beliebt, doch in der freien Natur kann er zum Problem werden:
- Er breitet sich rasant aus.
- Er verdrängt heimische Pflanzen.
- Besonders in trockenen, felsigen Regionen (z. B. Ardennen, Niederlande, Schweiz) sorgt er für ein Ungleichgewicht.
In der Schweiz steht er bereits auf der Liste invasiver Arten. Ab September 2024 ist dort Import und Verkauf verboten. Auch in Belgien und Teilen der Niederlande wird die Pflanze kritisch bewertet.
👉 Tipp: Achten Sie auf sterile oder wenig fruchtbare Sorten, die kaum Samen bilden.
Wie kann man mehr Schmetterlinge in den Garten locken?
✔ Pflanzen Sie den Schmetterlingsstrauch an einem sonnigen Platz.
✔ Gießen Sie bei Trockenheit für eine üppige Nektarproduktion.
✔ Ergänzen Sie ihn mit Wirtspflanzen wie Brennnessel oder Knoblauchsrauke.
✔ Schneiden Sie regelmäßig für Vitalität und Blütenfülle.
✔ Kombinieren Sie früh- und spätblühende Sorten für eine lange Saison.
Genießen mit Verantwortung
Der Schmetterlingsstrauch ist ein wahrer Blickfang und macht jeden Garten lebendig. Doch Nektar allein reicht nicht aus, um Schmetterlinge nachhaltig zu fördern. Wer ihn klug mit Wirtspflanzen kombiniert, sorgt dafür, dass nicht nur die Falter, sondern auch ihre Raupen einen Lebensraum finden.
So wird Ihr Garten zu einem echten Paradies für Schmetterlinge – und zu einem wertvollen Beitrag für die Natur.

Reactie plaatsen
Reacties