Im Luitzenpark stößt man auf eine interessante Erscheinung: Hexenbutter, auch Runflower (Fuligo septica) genannt. Dieser leuchtend gelbe Schleimpilz aus der Familie der Physaraceae fällt durch sein Plasmodium auf, eine bewegliche, lebende Masse, die oft eine glänzende Spur hinterlässt. Hexenbutter ernährt sich von Mikroorganismen und wächst hauptsächlich auf Totholz, obwohl sie manchmal an Wänden in Innenräumen vorkommen kann. Wenn der Pilz in eine Umgebung mit wenig Nahrung oder Wasser gelangt, verändert sich sein Aussehen erheblich.
Schleimpilze sehen aus wie Pilze, sind es aber nicht. Sie bilden neben Tieren, Pflanzen und Pilzen ein eigenes Reich. Sie bestehen aus einem Plasmodium: einer Masse mit vielen Zellkernen in einer großen Membran, also ohne getrennte Zellen. Dieses Plasmodium kann sich bewegen, auf die Umgebung reagieren und sogar einfache Entscheidungen treffen. Schleimpilze ernähren sich von Bakterien und Pilzen. Sie können lange Zeit ohne Nahrung und Wasser überleben und sind fast überall auf der Welt zu finden.
Im Gegensatz zu Pilzen oder Pflanzen gehört Hexenbutter zu den Schleimpilzen. Das Plasmodium ernährt sich von Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen, die auf Totholz vorkommen. Mit seinem Durchmesser von teilweise mehr als 20 Zentimetern bewegt er sich langsam, bis zu 4 Zentimeter pro Tag, auf der Suche nach Nahrung. Dieser Pilz stellt in der Regel keine Gefahr für den Menschen dar; das Einatmen kann jedoch zu leichten Reizungen führen.
Hexenbutter ist ein Schleimpilz, den man oft auf totem Holz sieht. Er hat eine auffällige, oft gelbe, schaumige oder krustige Form, aber seine Farbe kann auch weiß, rosa, rot, braun, lila oder sogar grünlich sein. Sie treten meist alleine, manchmal aber auch in kleinen Gruppen auf. Sie sind in der Regel zwischen 2 und 20 Zentimeter groß und bis zu etwa 3 Zentimeter hoch.
Der sichtbare Teil des Schleimpilzes wird als „Ethalium“ bezeichnet: Dabei handelt es sich um eine kissenförmige Masse mit einer schwammigen, spröden und rauen Struktur. Die äußere Schicht (Cortex) ist oft dick, kalkig und brüchig, manchmal aber auch dünn oder nicht vorhanden. Darunter befindet sich das Peridium – eine durchsichtige Membran mit manchmal einigen Kalziumflecken. Wenn der Schleimpilz austrocknet oder verschwindet, bleibt oft nur eine dunkle, trockene Kruste auf dem Holz zurück. Dabei handelt es sich um den Hypothallus – eine dünne Membran mit kleinen Löchern, die sich genau unter dem Fruchtkörper befindet.Obwohl sie seltsam aussieht, ist Hexenbutter eine harmlose Erscheinung in Gärten, wo sie hauptsächlich auf Totholz vorkommt. Es schadet lebenden Pflanzen oder Bäumen nicht und kann sogar als Indikator für einen gesunden Boden und ein gut funktionierendes Ökosystem dienen. Er wächst auf organischem Material wie Holz, Blättern und organischem Material.
Der Name „Hexenbutter“ bezieht sich sowohl auf seine Ähnlichkeit mit Butter als auch auf die seltsam bewegliche Natur des Pilzes. Volksmärchen und Legenden bringen diesen Organismus oft mit Hexen oder übernatürlichen Wesen in Verbindung. Einige Tiere, darunter auch rote Schnecken, fressen Hexenbutter, ohne sich an den darin enthaltenen giftigen Substanzen zu stören. Es ist jedoch nicht sicher für den Menschen, es zu konsumieren. Die gelbe Farbe kann als Warnung dienen, aber die rote Schnecke ist nicht empfindlich gegenüber den giftigen Substanzen.
Hexenbutter bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa ca. 10 cm pro Tag und zielt auf Lichtquellen ab, während sie Totholz erkundet und sich von Bakterien und holzschädigenden Pilzen ernährt. Faszinierenderweise kann sich dieser Pilz merken, wo er Nahrung findet, und findet sogar seinen Weg durch ein Labyrinth. Aber es hat kein Gehirn und es gibt keine Gedächtniszellen.
Neuere Forschungen haben herausgefunden, dass das Plasmodium (der sich bewegende Körper) des Schleimpilzes ein Netzwerk von Röhren enthält. Wenn sich der Schleimpilz etwas „merken“ will, werden bestimmte Röhren dicker. Dieser Schlauch funktioniert ein bisschen wie ein einfaches Nervensystem und hilft dem Schleimpilz, sich daran zu erinnern, wo er war. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dies der Beginn des hirnlosen Gedächtnisses sein könnte, obwohl noch nicht alles darüber bekannt ist.Wenn die Hexenbutter vollständig gesättigt ist, stoppt das Wachstum und geht in die nächste Phase über. Es beginnt, Nahrung in winzigen Vesikel, den Vakuolen, zu speichern, als ob es sich auf den nächsten Schritt vorbereiten würde. Während dieser Ruhephase entwickeln sich am Körper kleine Knospen, in denen sich Sporen bilden – winzige Päckchen voller Leben.
Jede Spore enthält nur eine haploide Zelle, was bedeutet, dass die Zelle nur die Hälfte der DNA trägt. Wenn zwei dieser Sporen aufeinandertreffen und ihre Zellen verschmelzen, entsteht eine neue genetische Kombination. Diese sexuelle Fortpflanzung führt zur Bildung einer Zygote – dem ersten Beginn eines neuen Lebens für die Hexenbutter.
Bei einigen Schleimpilzen, wie z. B. Hexenbutter, spielt Licht eine entscheidende Rolle. Sobald genügend Nahrung zur Verfügung steht und die Lichtverhältnisse günstig sind, verwandelt sich der Schleimpilz wieder. Für das Auge mag es wie eine Dehydrierung oder sogar ein Verschwinden erscheinen, aber was bleibt, ist eine dünne Schicht voller Sporen. Diese Sporen, die zur Verbreitung bereit sind, werden vom Wind durch den Wald getragen oder auf den Körper von Schnecken mitgenommen, die durch die Schicht kriechen. Schließlich landen sie an einem neuen Ort, wie einem Baumstumpf oder unter Laub, wo das Abenteuer von vorne beginnen kann.
Einige Schleimpilze gehen einen anderen Weg und bilden keine flache Schicht, sondern machen kunstvolle Sporenhaufen auf kleinen Stängeln. Wie auch immer die Ausbreitung erfolgt, bleibt das oberste Ziel dasselbe: das Überleben der Art zu sichern.
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